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Johannes Moser
Hoabinhian
Geographie und Chronologie
eines
steinzeitlichen Technokomplexes in Südostasien
AVA Forschungen Band 6
15 × 23 cm
52 Abbildungen, 25 Tabellen
60 Tafeln (16 Farbtafeln) und 1 Faltkarte
256 Seiten, broschiert
Empf. VK Euro 33,00 |
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Die Erforschung der Steinzeit in Südostasien
beginnt gegen Ende des 19. Jahrhunderts und blickt somit auf
eine mehr als 100 Jahre dauernde Tradition zurück. Im Brennpunkt
des Erkenntnisstrebens standen zunächst das Gebiet des einstigen
Indochina, das heute in Vietnam, Laos und Kambodscha aufgeteilt
ist. Wenig später konzentrieren sich archäologische
Untersuchungen auch auf die indonesische und philippinische Inselflur
sowie auf die malayische Halbinsel und Burma, das heutige Myanmar.
Mit der Späten Steinzeit in Südostasien ist der Begriff
des 'Hoabinhian' eng verknüpft. Dieser Terminus geht auf
die von Madeleine Colani in den 20er und 30er Jahren des letzten
Jahrhunderts durchgeführten Ausgrabungen in der nordvietnamesischen
Provinz Hoa Binh unweit von Hanoi zurück. Das Hoabinhian
steht heute für eine großräumige Steingeräteindustrie
des Südostasiatischen Jungpaläolithikums zwischen ca.
16000 B.P und 6000 B.P.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind aus Südostasien knapp über
150 Hoabinhian-Fundstellen bekannt. Dabei handelt es sich vorwiegend
um Höhlenstationen und Felsüberhänge, die sich
in den Karstregionen der einst das gesamte Südostasien bedeckenden
tropischen Regenwälder finden.
Hoabinhian Geographie und Chronologie
eines steinzeitlichen Technokomplexes in Südostasien verspricht
neben einem Überblick über die regionalen Forschungsaktivitäten
und deren Ergebnisse im Spiegel der Zeit, auch die Diskussion
der neuesten Erkenntnisse zur Späten Steinzeit im südostasiatischen
Raum. Ein umfangreicher Katalogteil mit einem Fundstellenrepertorium
führt durch alle südostasiatischen Länder und
enthält Angaben zu den einzelnen Fundstellen, deren Befundsituationen,
zum Fundmaterial und zu den jeweiligen Datierungen.
Beleuchtet werden außerdem das geographische Erscheinungsbild
Südostasiens sowie Aspekte zum Klima in heutiger sowie zu
prähistorischer Zeit.
Für die Urgeschichtsarchäologie, die sich auf die Suche
nach möglichen Kulturträgern der Steinzeitepochen begibt,
stellen die vorgelebten Verhaltensmuster weniger Restpopulationen
einer sogenannten 'Urbevölkerung' mitunter eine Möglichkeit
dar, paläolithische Lebensweisen in Ansätzen zu verstehen
oder wenigstens zu erklären.
Vorgestellt werden in diesem Buch daher auch die letzten 'Sammler
und Jäger'- Gruppen, welche noch immer die von der Abholzung
bedrohten Regenwaldgebiete Südostasiens durchstreifen. |